Naturheilverfahren & Alternativmedizin

Heilpraktiker und Osteopath werden: Ausbildung, Aufgaben und Karrierechancen im Überblick

FW
Verfasst von Redaktion firmenweb.de
Lesedauer: 9 Minuten
Osteopath behandelt den Rücken einer Frau
© yacobchuk / istockphotos.com
Inhaltsverzeichnis
In diesem Artikel erhältst du eine umfassende Vorstellung der Berufe des Heilpraktikers und des Osteopathen, erfährst, welche Ausbildung du brauchst, welche Chancen sich dir bieten und welche Herausforderungen dich erwarten. Wenn du darüber nachdenkst, diesen Karriereweg einzuschlagen, bekommst du hier wertvolle Informationen und Orientierung.
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Was macht ein Heilpraktiker?

Als Heilpraktiker setzt du naturheilkundliche Therapien ein, um Krankheiten zu diagnostizieren und zu behandeln. Der Schwerpunkt liegt auf ganzheitlichen Ansätzen, bei denen du den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele betrachtest. Zu deinen Behandlungsmethoden gehören Homöopathie, Akupunktur, Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) und viele weitere alternative Verfahren.   

Aufgaben eines Heilpraktikers:

  • Diagnose: Du führst naturheilkundliche Diagnoseverfahren durch, zum Beispiel Irisdiagnose, Zungendiagnose oder Antlitzdiagnose. 
  • Therapie: Du behandelst mit Homöopathie, Kräuterheilkunde, Akupunktur und anderen naturheilkundlichen Mitteln.
  • Beratung: Du gibst deinen Patienten Ratschläge zu Ernährung, Lebensstil und Prävention.

Ein wichtiger Unterschied zur Schulmedizin ist, dass du als Heilpraktiker die Selbstheilungskräfte deiner Patienten stärkst und dabei sanfte, natürliche Methoden einsetzt. Oft kommen Menschen zu dir, wenn sie von der Schulmedizin keine dauerhafte Lösung für ihre Beschwerden erhalten haben. 

Was macht ein Osteopath?

Osteopathen arbeiten mit den Händen, um Funktionsstörungen im Körper zu behandeln. Die Osteopathie ist eine manuelle Therapieform, die davon ausgeht, dass der Körper in der Lage ist, sich selbst zu heilen, wenn seine Strukturen richtig arbeiten. Als Osteopath spürst du Blockaden und Verspannungen auf und löst sie durch sanfte, gezielte Handgriffe

Aufgaben eines Osteopathen: 

  • Manuelle Diagnose: Du ertastest Blockaden und Bewegungseinschränkungen im Gewebe, den Organen oder Gelenken.
  • Therapie: Du behandelst mit sanften Handgriffen, um Funktionsstörungen zu beheben und das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen.
  • Prävention: Du hilfst deinen Patienten, Beschwerden vorzubeugen, indem du die natürliche Beweglichkeit des Körpers unterstützt.

Osteopathen behandeln häufig Patienten mit Rückenschmerzen, Gelenkproblemen, Migräne oder Verdauungsbeschwerden. Auch bei Kindern und Babys ist Osteopathie eine beliebte Behandlungsform.

Welche Ausbildung und Qualifikationen brauchst du? 

Der Beruf des Heilpraktikers und Osteopathen erfordert spezifische Ausbildungen und Qualifikationen, die je nach Berufszweig variieren.

Heilpraktiker

Um als Heilpraktiker arbeiten zu dürfen, musst du die Heilpraktikerprüfung beim zuständigen Gesundheitsamt bestehen. Diese Prüfung ist gesetzlich vorgeschrieben und erfordert umfassende medizinische Kenntnisse. Du brauchst jedoch keine vorherige medizinische Ausbildung, um zur Prüfung zugelassen zu werden. 

  • Heilpraktikerprüfung: Sie besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Die schriftliche Prüfung umfasst 60 Multiple-Choice-Fragen, die mündliche Prüfung ist ein Fallgespräch mit einem Amtsarzt. 
  • Ausbildung: Eine Heilpraktiker-Ausbildung dauert je nach Anbieter 1 bis 3 Jahre und kann als Präsenz- oder Fernstudium absolviert werden. Sie vermittelt medizinisches Wissen in Anatomie, Physiologie, Pathologie und naturheilkundliche Behandlungsmethoden.
  • Weiterbildung: Viele Heilpraktiker spezialisieren sich auf bestimmte Bereiche wie Homöopathie, Akupunktur, Psychotherapie oder Pflanzenheilkunde.

Osteopath

Die Ausbildung zum Osteopathen ist intensiver und umfangreicher. In Deutschland kannst du diese Ausbildung nur an bestimmten Instituten absolvieren. Wichtig ist, dass du entweder Heilpraktiker oder Arzt sein musst, um Osteopathie eigenständig ausüben zu dürfen. 

  • Dauer: Die Ausbildung dauert in der Regel 5 Jahre und umfasst über 1.300 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht. 
  • Inhalte: Du lernst manuelle Techniken für den Bewegungsapparat, die inneren Organe und den Schädelbereich (craniosakrale Therapie). Außerdem erwirbst du fundierte medizinische Kenntnisse in Anatomie und Physiologie.

Wie läuft eine Behandlung beim Heilpraktiker oder Osteopathen ab? 

Eine Behandlung beim Heilpraktiker oder Osteopathen beginnt in der Regel mit einem ausführlichen Gespräch, um die Beschwerden des Patienten genau zu verstehen. Darauf folgt eine individuelle Untersuchung und Therapie, bei der entweder naturheilkundliche Methoden (beim Heilpraktiker) oder manuelle Techniken (beim Osteopathen) angewendet werden.

Heilpraktiker

Ein Termin beim Heilpraktiker beginnt mit einer ausführlichen Anamnese. Du erfasst nicht nur die Beschwerden des Patienten, sondern auch seine Lebensweise, seine Ernährung und seelischen Belastungen. Auf dieser Grundlage erstellst du eine individuelle Diagnose und wählst eine naturheilkundliche Therapie aus. Diese kann aus pflanzlichen Mitteln, Homöopathie, Akupunktur oder manuellen Therapien bestehen. 

Osteopath

Bei einem Osteopathen beginnt die Behandlung mit einer manuellen Untersuchung. Du ertastest Funktionsstörungen und Blockaden im Körper des Patienten und behandelst diese gezielt durch sanfte Handgriffe. Je nach Beschwerdebild dauert eine osteopathische Behandlung etwa 30 bis 60 Minuten, oft werden mehrere Sitzungen benötigt, um nachhaltige Erfolge zu erzielen. 

Wann solltest du einen Heilpraktiker oder Osteopathen aufsuchen? 

Einen Heilpraktiker oder Osteopathen solltest du aufsuchen, wenn du nach alternativen oder ergänzenden Behandlungsmethoden zu schulmedizinischen Ansätzen suchst. Besonders bei chronischen Beschwerden, funktionellen Störungen oder Schmerzen im Bewegungsapparat können diese Therapeuten hilfreiche Unterstützung bieten.

Heilpraktiker

Patienten suchen Heilpraktiker oft auf, wenn sie unter chronischen Krankheiten leiden, für die die Schulmedizin keine langfristige Lösung bietet. Zu den typischen Beschwerden, die Heilpraktiker behandeln, gehören Allergien, Verdauungsbeschwerden, Migräne und Hautprobleme. 

Osteopath

Osteopathie wird häufig bei Schmerzen im Bewegungsapparat, chronischen Rückenschmerzen, Gelenkbeschwerden und Kopfschmerzen eingesetzt. Osteopathen behandeln auch oft Babys und Kleinkinder, um Beschwerden wie Koliken oder Schädelasymmetrien zu lindern. 

Was kostet eine Behandlung beim Heilpraktiker oder Osteopathen? 

Die Kosten für eine Behandlung variieren je nach Art der Therapie und Region. In der Regel kostet eine Sitzung zwischen 60 und 120 Euro. Heilpraktiker rechnen häufig nach der Gebührenordnung für Heilpraktiker (GebüH) ab, während Osteopathen ihre Behandlungen direkt abrechnen. 

Beruf Durchschnittliche Kosten pro Sitzung Kostenübernahme durch Krankenkassen 
Heilpraktiker 60 - 90 Euro Teilweise private Krankenkassen 
Osteopath 80 - 120 Euro Teilweise private Krankenkassen, selten gesetzliche Krankenkassen 

Krankenkassen: Einige private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für Heilpraktiker- und Osteopathiebehandlungen. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen osteopathische Behandlungen teilweise, wenn sie von einem Heilpraktiker oder Arzt durchgeführt werden. 

Welche Vorteile und Herausforderungen hat der Beruf des Heilpraktikers oder Osteopathen? 

Der Beruf des Heilpraktikers oder Osteopathen bietet die Chance, Menschen ganzheitlich zu behandeln und individuelle Therapiekonzepte zu entwickeln, was viele als erfüllend empfinden. Gleichzeitig bringt der Beruf Herausforderungen mit sich, wie etwa den Aufbau einer eigenen Praxis und das Arbeiten in einem rechtlich und gesellschaftlich vielfältig diskutierten Umfeld.

Vorteile:

  • Selbstständigkeit: Du kannst deine eigene Praxis eröffnen und eigenverantwortlich arbeiten. 
  • Individuelle Patientenbetreuung: Du hast die Möglichkeit, eng mit deinen Patienten zusammenzuarbeiten und individuell auf ihre Bedürfnisse einzugehen.
  • Vielfalt an Behandlungsmethoden: Als Heilpraktiker oder Osteopath kannst du unterschiedliche Therapien anwenden, je nach deinem Fachgebiet.

Herausforderungen:

  • Wettbewerb: Besonders in städtischen Gebieten gibt es viele Heilpraktiker und Osteopathen, was den Konkurrenzdruck erhöht. 
  • Rechtliche Rahmenbedingungen: Du musst dich regelmäßig über Gesetzesänderungen und Vorschriften informieren.
  • Finanzielle Unsicherheit: Als Selbstständiger trägst du das wirtschaftliche Risiko und musst dich um alle Aspekte deiner Praxis kümmern, vom Marketing bis zur Buchhaltung.

Wie finde ich einen guten Heilpraktiker oder Osteopathen in deiner Nähe?

Bei der Wahl des richtigen Heilpraktikers oder Osteopathen solltest du auf eine fundierte Ausbildung, Erfahrung und positive Bewertungen achten. Plattformen wie heilpraktikerpraxis.org bieten dir die Möglichkeit, Experten in deiner Nähe zu finden. 

Tipps zur Auswahl: 

  • Achte auf anerkannte Zertifikate und Ausbildungen. 
  • Lies Bewertungen und Erfahrungsberichte.
  • Suche das persönliche Gespräch, um zu sehen, ob die Chemie stimmt.

Fazit: Ist der Beruf des Heilpraktikers oder Osteopathen das Richtige für dich? 

Der Beruf des Heilpraktikers oder Osteopathen ist ideal für dich, wenn du ein starkes Interesse an ganzheitlicher Medizin hast und Menschen mit sanften, alternativen Methoden helfen möchtest. Du solltest Freude daran haben, eigenständig zu arbeiten, dir regelmäßig neues Wissen anzueignen und nah mit deinen Patienten zusammenzuarbeiten. Diese Berufe bieten dir eine erfüllende Tätigkeit und zukunftssichere Perspektiven in einem wachsenden Gesundheitsmarkt. 

FAQ zum Thema Ausbildung zum Heilpraktiker oder Osteopathen 

Wie lange dauert die Ausbildung zum Heilpraktiker?

Die Ausbildung zum Heilpraktiker dauert in der Regel zwischen 1 und 3 Jahren, abhängig von der Intensität und dem gewählten Ausbildungsweg.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Osteopathie? 

Private Krankenversicherungen übernehmen häufig die Kosten für osteopathische Behandlungen. Gesetzliche Kassen bieten teilweise Zuschüsse, wenn die Behandlung von einem Arzt oder Heilpraktiker durchgeführt wird. 

Welche Beschwerden behandelt ein Osteopath?

Osteopathen behandeln Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, Verdauungsbeschwerden, Migräne und chronische Schmerzen.

Wie viel verdient ein Heilpraktiker oder Osteopath? 

Das Einkommen variiert stark und hängt von der Anzahl der Patienten, der Region und der eigenen Praxis ab. Im Schnitt verdienen Heilpraktiker und Osteopathen zwischen 30.000 und 60.000 Euro im Jahr. 

Kann ich Heilpraktiker und Osteopath in Kombination werden?

Ja, viele Heilpraktiker erweitern ihr Behandlungsspektrum durch eine zusätzliche Ausbildung in Osteopathie, um Patienten noch umfassender behandeln zu können.

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